Tipps der feuerwehr
Nachfolgend gibt die Feuerwehr einige wichtige Tipps und Verhaltenshinweise zu allgemeinen Themen des Brandschutzes und der Hilfeleistung.
Notruf 112
Ein schneller und präziser Notruf ist das entscheidende Glied in der Rettungskette. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Leitstelle der Lage entsprechend die richtigen Einheiten alarmieren und Hilfe schicken kann.
Die Feuerwehr Kamen wird jährlich zu rund 600 Bränden und Technischen Hilfeleistungen sowie zu etwa 14.000 Rettungsdiensteinsätzen alarmiert. Sie kann aber nur schnell helfen, wenn sie ohne Umwege und mit den richtigen Angaben informiert wird. Das sollte in jedem Fall über den Notruf 112 geschehen.
Notruf, aber richtig!
- Ruhe bewahren !
Sprechen Sie ruhig und deutlich!
- Wer meldet sich ?
Melden Sie sich mit Namen und Aufenthaltsort. Die anrufende Telefonnummer kann die den Notruf entgegennehmende Leitstelle immer sehen – auch dann, wenn die Anruferin oder der Anrufer die Nummer unterdrückt.
- Was ist passiert ?
Schildern Sie, was passiert ist, was brennt , oder welche Verletzungen oder Erkrankungen vorliegen.
- Wo ist es passiert ?
Geben Sie die den Ortsteil, die Straße und die Hausnummer an, ggf. besondere Örtlichkeiten, wie Etagen- oder Appartment-Nr., evtl. Hinterhöfe, Keller etc. Gibt es besondere Zufahrten?
- Wieviele verletzte Personen ?
Geben Sie die Anzahl der verletzten bzw. erkrankten Personen an. Versuchen Sie die Verletzung/Erkrankung zu beschreiben.
- Warten Sie auf Rückfragen der Leitstelle !
Warten Sie, ob die Leitstelle Rückfragen hat oder bis diese das Gespräch beendet.
- Die Feuerwehr einweisen !
Warten Sie das Eintreffen der Feuerwehr / des Rettungsdienstes ab und weisen Sie die anrückenden Kräfte an der Einsatzstelle ein.
wenn es wirklich brennt?
Grundsatz: RUHE BEWAHREN!
… und schnell, aber überlegt handeln.
Ruhiges und besonnenes Handeln kann Menschleben retten.
Angst ist ansteckend!
Angst und Panik führen zu Fehlhandlungen und somit zur Gefährdung von Menschenleben.
Wichtigste Erstmaßnahme i m Brandfall:
1. TüREN SCHLIESSEN, in sicherheit bringen bzw. bleiben
Nicht versuchen, bereits verrauchte Rettungswege zu begehen!
Nicht durch den verrauchten Treppenraum flüchten (Gefahr der Rauchvergiftung). Wenn die Wohnung frei von Brandrauch ist, in der Wohnung bleiben und sich gegenüber der Feuerwehr am Fenster bemerkbar machen.
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In der Wohnung bleiben! Türen geschlossen halten!
Notfalls noch zusätzlich mit feuchten Tüchern o.ä. abdichten. Geschlossene Türen können Leben retten, denn die Ausbreitung von Feuer und Brandrauch kann so verhindert werden. -
Zu einem Fenster oder Balkon gehen und sich dort bemerkbar machen.
Die Feuerwehr rettet Sie, wenn Gefahr droht. -
Niemals aus dem Fenster springen !
Es sei denn, die Feuerwehr hat ein Sprungpolster aufgebaut und fordert dazu auf, in das Sprungpolster zu springen. -
Ist mein Raum bereits verraucht?
Dann tief auf den Boden hinunter. Hier befinden sich meist noch atembare Luft und erträgliche Temperaturen.
Ein nasses Tuch vor Mund und Nase ist vorübergehend ein behelfsmäßiger Schutz. Im Brandrauch enthaltene wasserlösliche Stoffe werden so im feuchten Tuch gebunden und die Schleimhäute werden nicht ganz so stark gereizt – fehlender Sauerstoff wird dadurch jedoch nicht ersetzt.
Zur besseren Orientierung an der Wand entlang tasten. So findet man leichter eine rettende Tür, um den verrauchten Raum sofort verlassen zu könne.
Nach Verlassen eines verrauchten Raumes: Türen sofort schließen. Man verhindert so die Rauchausbreitung, sichert den Rettungsweg auch für andere und verlangsamt die Brandausbreitung. -
Niemals einen Aufzug benutzen!
Aufzüge können zu Todesfallen werden. Sie können stecken bleiben oder in verrauchten Bereichen anhalten, was zur Folge hat, dass die Türen nicht mehr schließen, da durch den Rauch die Lichtschranken blockiert sind.
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2. Feuermeldung
Ohne Rücksicht auf den Umfang des Brandes unverzüglich die Feuerwehr verständigen! Beim Anruf ruhig und deutlich sprechen. (siehe oben)
3. Menschenrettung
Nach Möglichkeit sollen alle Hausbewohner alarmiert und gewarnt werden – zuerst natürlich die, die direkt vom Brand betroffen sind. Verletzten oder gehbehinderten Hausbewohnern beim Verlassen des Gebäudes helfen. Nicht durch verrauchte Treppenräume das Haus verlassen. Keine Aufzüge benutzen.
4. Brandbekämpfung
Wenn die Möglichkeit besteht, kann jeder auch selbst eine Brandbekämpfung einleiten, denn in der Entstehungsphase eines Brandes reicht zum Löschen der Inhalt eines Wasserglases aus. Nach einer Minute benötigt man schon einen Eimer voll Wasser, und wenn die Feuerwehr nach 6-7 Minuten eintrifft, reichen oft ein- bis zweihundert Liter nicht aus.
Brandbekämpfung aber nur durchführen, wenn das eigene Leben nicht gefährdet wird. Dabei Vorsicht beim Öffnen von Türen! Es besteht die Gefahr der Stichflammenbildung (flash-over) . In gebückter Haltung vorgehen. Den Rückzugsweg freihalten. Wird ein Löschversuch abgebrochen, sofort wieder die Tür des Brandraumes schließen.
5. Einweisung der Feuerwehr
Wenn das Haus verlassen wurde, bitte die Feuerwehr an der Straße erwarten und einweisen. Unter Umständen wird so wertvolle Zeit zur Menschenrettung oder Brandbekämpfung gewonnen.
Die Kampagne „Notruf europaweit:112“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums des Innern und des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Bundesweit wurden 150.000 Plakate für die Aufklärungsarbeit an die Feuerwehren verteilt.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter www.dfv.org/notruf.
Unwetterwarnungen
Kommt ein Unwetter auf? Wo wird es stürmisch? Die Karte des Deutschen Wetterdienstes zeigt für jeden Landkreis die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen an.
Gefährliche Irrtümer
Genauso weit verbreitet wie die Vielzahl an Brandursachen sind die Unwissenheit und die Sorglosigkeit, mit der die meisten Personen eine Brandgefahr für sich ausschließen:
“Wenn es brennt, habe ich mehr als 10 Minuten Zeit, die Wohnung zu verlassen.”
Irrtum, Sie haben durchschnittlich nur 4 Minuten zur Flucht. Eine Rauchvergiftung kann sogar bereits nach 2 Minuten tödlich sein.
“Meine Nachbarn oder mein Haustier werden mich rechtzeitig alarmieren.”
Eine gefährliche Fehleinschätzung, wenn man nur 2 Minuten Zeit hat – besonders nachts, wenn Ihr Nachbar schläft und das Haustier im Nebenzimmer ist.
“Wer aufpasst, ist vor Brandgefahr sicher.”
Stimmt nicht. Elektrische Defekte sind häufige Brandursachen. Auch Brandstiftungen im Keller oder Hausflur sowie ein Brand in der Nachbarwohnung gefährden Sie ganz unverschuldet.
“Steinhäuser brennen nicht.”
Das brauchen Sie auch nicht! Schon Ihre Gardine, die Tapete oder ca. 100g Schaumstoff, beispielsweise in Ihrer Couch, sind ausreichend, um eine tödliche Rauchvergiftung zu erzeugen.
“Rauchmelder sind zu teuer.”
Ein Rauchmelder ist das beste Mittel zum vorbeugenden Brandschutz im eigenen Haushalt. Täglich sterben in Deutschland 2 Menschen bei Bränden. Wieviel ist Ihnen Ihr Leben wert?
Rauchmelder retten Leben
Rauchmelder warnen rechtzeitig vor der Gefahr, noch bevor sich die tödlichen Rauchgaskonzentrationen gebildet haben. Der laute Alarm des Rauchmelders warnt Sie auch im Schlaf rechtzeitig vor der Brandgefahr und verschafft Ihnen den nötigen Vorsprung, um sich und Ihre Familie in Sicherheit bringen zu können.
Die europaweit gültige Norm zur Installation von Rauchmeldern fordert die Installation je eines Rauchmelders im Flur pro Etage sowie in Schlaf- und in Kinderzimmern (Mindestschutz).
Für mehrstöckige Häuser oder Wohnungen empfehlen sich besonders vernetzte Rauchmelder, per Funk oder bei einem Neubau oder einer Sanierung auch als 230 V-Melder.
Rauchmelder ist nicht gleich Rauchmelder
Verwenden Sie nur optische Rauchmelder und achten Sie beim Kauf eines Rauchmelders auf die Qualität des Gerätes. Die Feuerwehr empfiehlt VdS-geprüfte Melder mit einer Batterie, die über eine Lebensdauer von mehr als 5 Jahren verfügt. Ein zuverlässiger Rauchmelder ist schon für unter 10 Euro im Elektro- und Sicherheitsfachhandel oder bei Brandschutzfirmen erhältlich. Das VdS-Prüfzeichen steht für Sicherheit und Qualität. Achten Sie auf Rauchmelder, die dieses Zeichen tragen.
Ihr Leben ist es wert
Im Elektrofachhandel, bei Sicherheitsunternehmen oder bei Brandschutzfirmen erhalten Sie nicht nur Qualitätsprodukte, sondern auch kompetente Beratung für den richtigen Umgang mit Rauchmeldern. Verwenden Sie nur optische Rauchmelder, die folgende Merkmale erfüllen:
VdS-Prüfzeichen
mit Warnfunktion bei Nachlassen der Batterieleistung
mit Testknopf zur Funktionsüberprüfung
Rauch kann von allen Seiten gut in den Melder eindringen
Die Feuerwehr empfiehlt den Kauf von VdS-anerkannten Meldern nach der DIN EN 14604 inklusive Batterien mit einer Lebensdauer bis zu 10 Jahren.
Ab August 2008 dürfen nur noch Rauchmelder nach der DIN EN 14604 verkauft werden.
Manche ungeprüften Billiggeräte schlagen erst bei einer Rauchkonzentration von 30% Alarm: im Ernstfall also viel zu spät. Achten Sie daher auf Rauchmelder, die das VdS-Prüfzeichen tragen. VdS-geprüfte Qualitätsmelder lösen zudem durch Insekten- und Lichtschutz sowie ihre moderne Technik kaum Fehlalarme aus. Qualitativ hochwertige Rauchmelder sind schon zu Preisen unter 10 Euro im Fachhandel erhältlich.
Mehr Informationen zum Thema Rauchmelder gibt es auf der Webseite der Aktion: “Rauchmelder retten leben” unter http://www.rauchmelder-lebensretter.de
Grillen
Grillen: Nie Spiritus auf die glühende Kohle gießen
(c) Foto: www.pixelio.de
Sieben Goldene Regeln der Feuerwehr für sicheres Grillvergnügen Berlin – Glühende Hitze, schattiger Garten, gemütlicher Grillabend – in den kommenden Monaten lockt es vor allem in den laueren Abendstunden viele
Menschen an den Grill. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) appelliert, gedankenlosen
Leichtsinn zu vermeiden – damit Sie den Sommer sicher genießen
können.
Sieben wichtige Tipps der Feuerwehr für sicheres Grillvergnügen:
- Achten Sie darauf, dass der Grill einen sicheren Stand hat. Bauen Sie keine Behelfskonstruktionen, sondern ebnen Sie im Bedarfsfall den Untergrund entsprechend.
- Wenn Sie an einem Lagerfeuer grillen, sorgen Sie für einen nicht
brennbaren Streifen rund um den Grillplatz – am einfachsten, indem Sie
Grassoden ausheben, bis die Erde freiliegt. - Beaufsichtigen Sie den Grill – vor allem, wenn Kinder mit von der Partie
sind. Schnell ist der Grill im unachtsamen Spiel sonst umgeworfen. - Gießen Sie niemals Spiritus in die Glut! Die dabei entstehende Stichflamme
führt zu gefährlichen Verbrennungen. - Grillen Sie in der Natur auf dafür ausgewiesenen Plätzen – und nie im
Wald! - Wenn die Party vorbei ist, lassen Sie die Asche komplett abkühlen, ehe Sie
sie entsorgen – aber nie in Kartons oder Plastikbehälter. - Bei Verbrennungen gilt: Kühlen Sie Brandwunden kleineren Ausmaßes
etwa zehn Minuten lang mit Wasser. Rufen Sie bei größeren Verletzungen
sofort Hilfe über den Notruf 112.
(c) Text: www.dfv.org
(c) www.feuerwehr-kamen.de
Eingefroren
Wasserleitungen nicht mit Lötlampe auftauen
Die tiefen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad führen derzeit zu zahlreichen Wasserrohrbrüchen. Dabei müssen zum Teil auch die Feuerwehren tätig werden, um weitere Wasserschäden zu verhindern. Im Zusammenhang mit einfrierenden Rohren warnt der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) vor der großen Brandgefahr, wenn solche Leitungen unsachgemäß aufgetaut werden.
Rohre frostfrei halten : die Feuerwehr rät:
* Stellen Sie Wasserleitungen in unbeheizten Räumen nach Möglichkeit ab und entleeren Sie die Rohre.
* Drehen Sie Heizkörper jetzt nie ganz ab, auch nicht nachts oder im Urlaub. Wählen Sie mindestens die gekennzeichnete Frostschutzstellung.
* Sichern Sie Leitungen in unbeheizten Räumen mit einem Frostwächter, wenn sie nicht abgestellt werden können.
Wasserleitungen richtig auftauen : die Feuerwehr rät:
* Benutzen Sie auf keinen Fall eine Lötlampe oder anderes offenes Feuer, dies ist oft der Grund für Brände. Die Hitze entzündet durch Wärmeleitung oftmals unkontrolliert brennbare Stoffe an anderen Stellen und in Hohlräumen, zum Beispiel Isoliermaterial.
* Benutzen Sie zum Auftauen besser Haartrockner, Heizlüfter, Heißluftgebläse, ein Dampfstrahlgerät oder Tücher, die in heißes Wasser getaucht wurden. Auch Heizmatten oder Wärmflaschen sind gute Hilfsmittel.
Im Winter sicher heizen : die Feuerwehr rät:
* Vermeiden Sie offenes Feuer in der Wohnung: Durch unvollständige Verbrennung kann es zur Bildung von Kohlenmonoxid kommen, das zu Vergiftungen führt.
* Sicherer sind Heizlüfter oder Kachelöfen. Achten Sie bei Heizlüftern darauf, dass diese ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen haben. Trocknen Sie keine feuchte Kleidung oder ähnliches auf Heizung oder Heizlüfter.
* Achten Sie darauf, dass Steckdosen nicht durch zu viele Heizgeräte überlastet werden.
* Sorgen Sie beim Einsatz von Gasheizlüftern für gute Belüftung.
* Lagern Sie Brennmaterialvorräte nicht zu nahe am Ofen, entsorgen Sie heiße Asche nur in feuerfeste Mülleimer oder Mülltonnen.
* Stellen Sie provisorische Feuerstätten sachgerecht auf, lassen Sie dies am besten von einem Fachmann erledigen. Lassen Sie Heizungsanlagen und Kamine regelmäßig warten.
Wählen Sie im Falle eines Notfalles oder Brandes sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e.V. (MG)
Parken
Parken – Freihalten der Rettungswege
Zugeparkte Straßen kosten die Einsatzkräfte wertvolle Minuten – Minuten, die Leben kosten können – vielleicht Ihr eigenes.
Deshalb achten Sie bitte beim Parken stets darauf, das dass ausreichend Platz bleibt und ein großes Feuerwehrfahrzeug vorbeikommt. Wir können die Drehleiter nicht zur Einsatzstelle tragen, Sie Ihren Einkaufskorb schon. Im Ernstfall sind Sie mit Sicherheit nicht schnell genug.
Bitte machen Sie gegebenenfalls auch andere Autofahrer darauf aufmerksam – zu Ihrer eigenen Sicherheit. Dies gilt insbesondere in engen Straßen: Damit wir Ihnen schnell helfen können – wenn es nötig ist.
Wenn Sie unsere Hilfe brauchen, sind wir immer für Sie da – vorausgesetzt wir kommen zu Ihnen durch.
Insekten
Tipps zum Umgang mit Insekten
Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit gehen Anrufe ein, in denen sich Bürgerinnen und Bürger wegen Wespen-, Hornissen- oder Hummelnestern und Wildbienen im Haus oder Garten hilfesuchend an uns wenden. Deshalb möchten wir Ihnen einige Informationen zu Verhaltensweisen und zur Biologie dieser Tiere geben.
Wespen
haben ihren Platz im Naturhaushalt! Sie sind fleißige Schädlingsbekämpfer: Ein Volk unserer größten Wespe, der Hornisse, benötigt z. B. zur Ernährung seiner Brut 7 – 12 Kg Insekten in einem Sommer! Viele Blütenpflanzen werden sogar von Wespen bestäubt. Die Bestäubung mancher Kulturpflanzen, wie die des als Viehfutter angebauten Rotklees, aber auch von Erbsen und Bohnen, erfolgt überwiegend durch Wildbienen und Hummeln.
Wespen und Hornissen
sind weder aggressiver noch giftiger als Honigbienen. Im Gegenteil: Das Gift der Honigbiene ist etwa um das vierfache stärker als Wespen- oder Hornissengift. Wespen, Hornissen und Hummeln stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen, z. B., wenn sie am Nest gestört werden, wenn sie eingeklemmt (Kniekehle, Achsel, Armbeuge, Hosenbeine) oder festgehalten werden oder in den Mund geraten. Die einzeln lebenden Wildbienen, z. B. die im Boden nistenden Sandbienen oder in kleinen Maueröffnungen, Bohrlöchern oder morschem Holz nistenden Mauerbienen versuchen meist nur zu stechen, wenn man sie festhält oder sie in der Kleidung gefangen sind. Deshalb aufpassen, wo man sich hinsetzt, vorsichtig essen und Trinkgefäße im Freien abdecken oder Strohhalm benutzen
Bei vernünftigem Umgang mit diesen Tieren ist in aller Regel ein Miteinander ohne gegenseitige Beeinträchtigung möglich: In Nestnähe können sich Wespen durch dunkel gekleidete Personen bedroht fühlen (evtl. angeborene Reaktion auf natürliche Feinde wie Dachs oder Bär). Allerdings können sie sich relativ schnell an Menschen in ihrem Umfeld gewöhnen, solange diese sich ruhig bewegen und nur langsam auf das Nest zugehen. Auffällig helle Kleidung auf gebräunter Haut (hoher Kontrast) kann in Nestnähe bei Honigbienen und Wespen Aggression auf Hautpartien am Rand der Kleidung (Hemdärmel, Rocksaum, Hosenbein) auslösen, wenn man sich hastig bewegt.Deshalb Ruhe bewahren und nicht nach anfliegenden Tieren schlagen.Übrigens, Schweißgeruch (Angstschweiß) löst Angriffe aus !
Die Nester der in Staaten lebenden mitteleuropäischen Wespen, Hornissen und Hummeln sind immer einjährig. Im Spätsommer wachsen junge Königinnen und Männchen heran, die zum „Hochzeitsflug“ die Nester verlassen. Die Männchen sterben nach der Paarung, die Jungköniginnen suchen sich außerhalb des Nistbereichs geschützte Überwinterungsplätze. Die alte Königin und ihre Arbeiterinnen sterben im Herbst. Die verlassenen Nester können dann gefahrlos beseitigt werden. Selbst in Wohngebäuden sollte daher geprüft werden, ob es bis zum Herbst möglich ist, den Rollladen nicht zu betätigen, wenn Wespen oder Hornissen im Rollladenkasten brüten, und eventuell das nächstgelegene Fenster mit Fliegengaze (in Baumärkten einschließlich selbstklebendem Klettband als Meterware erhältlich), zu verschließen, um ohne Belästigung lüften zu können. Bei vorsichtiger Annäherung an die Nester und mit der Bereitschaft, innere Vorbehalte und Vorurteile zu überwinden, können sich hier interessante Beobachtungsmöglichkeiten bieten.
Lediglich zwei der insgesamt acht häufigeren „sozialen“ Wespenarten naschen im Hochsommer bis zum Herbst gerne an Lebensmitteln und süßen Getränken.
Wenn aus Wespennestern im Boden oder Gebäuden abfliegende Tiere stark begangene Wege kreuzen, genügt es zur Vermeidung gefährlicher Begegnungen meist, in geringer Entfernung vor dem Flugloch, am besten nachts, ein breites Brett oder eine Pappe quer zur Flugrichtung anzubringen, um die Tiere in eine andere Richtung zu lenken. Wenn dies mit ruhigen Handgriffen und ohne Hast oder Erschütterungen geschieht und vermieden wird, die Einflugöffnung direkt anzuleuchten, sind Angriffe nicht zu erwarten.
Alle wildlebenden Tiere, somit auch Wespen, stehen unter allgemeinem Naturschutz, d. h., sie dürfen ohne vernünftigen Grund nicht getötet werden. Hornissen und Hummeln sowie alle Wildbienen stehen als Einzelarten unter besonderem Schutz (spezieller Artenschutz). Maßnahmen an deren Nestern erfordern die Genehmigung der Naturschutzbehörden. Hornissen sind trotz ihrer eindrucksvollen Größe friedliche und lernfähige Tiere: Sie lernen durch Abwehrbewegungen (bei Tisch, nicht am Nest!), dass sie unerwünscht sind und flüchten. Sollte die Beseitigung eines Wespennestes trotz aller Toleranz (und Sympathie?) unvermeidlich sein, so ist zunächst die umweltfreundlichere Methode der Umsetzung angezeigt. Nur in Ausnahmefällen (Nest in Wohnräumen, Kleinkinder oder Kranke im Raum oder bei den seltenen Fällen echter Wespenstichallergie), wenn eine Umsetzung technisch nicht möglich ist, sollte von einem anerkannten Schädlingsbekämpfer (Branchenverzeichnis) eine Vernichtung vorgenommen werden.
Von eigenen Vernichtungsversuchen ist dringend abzuraten!Bitte beachten Sie, dass auch die oft als umweltverträglich bezeichneten modernen Insektizide bei Anwendung in Wohnräumen durchaus für Menschen negative gesundheitliche Wirkungen haben können.
Bienenschwärme treten hauptsächlich im Frühsommer (Ende Mai bis Mitte Juli) auf. Es handelt sich dabei immer um Honigbienen. Meistens fallen sie erst auf, wenn sie sich als sogenannte „Schwarmtraube“ in Sträuchern, Baumkronen oder auch an Balkongeländern niederlassen. Diese Tiere wirken zwar durch ihr anfänglich wildes Umherfliegen bedrohlich, sind jedoch in der Regel absolut friedfertig, da sie kein Nest zu verteidigen haben und alle Kräfte brauchen, um einen neuen Nistplatz zu suchen.
Zum Einfangen solcher Schwärme sind meist ortsansässige Imker bereit
Zuständig für die Umsetzung bzw. Entfernung von Insekten sind die Schädlingsbekämpfer / Imker.